Bbr. Manfred Klein (1942-2012)
Im Alser Grund aufgewachsen, galt seine frühe Liebe den schnellen Maschinen - Speedway war damals die Sportart, die die Massen auf die Sportplätze zog. Seiner Familie und seinem (Kohlen-) Geschäft zuliebe wechselte "Mandi" schweren Herzens zu einer Sportart mit geringerem Unfallrisiko und legte im Jahr 1969 seine Schiedsrichterprüfung ab. Er schaffte es schnell in die höchsten Ligen des Wiener Verbandes, in denen er stets die schwierigsten Spiele - vor damals tausenden Zusehern - leitete. Damals gab es nur eine Staatsliga, keine Regionalligen, sondern gleich die Landesligen. Auf den Spielfeldern wurde mit großer Leidenschaft und Härte gekämpft. Diese „Schlachten" forderten SR mit sprichwörtlicher Standfestigkeit und Geradlinigkeit - Vorzüge, an denen es ihm nie mangelte. Man (er)kannte und fürchtete ihn von weitem, wenn zuerst sein Rottweiler und dann er selbst - mit seinem Steirerhut als Markenzeichen - am Platz erschien. Mitte der Achtziger wandte er sich dem Reichsbund-Kollegium als SR und vor allem den jungen SR als Wegbegleiter und väterlicher Freund zu. Mit ihm (und seinen knüppeldicken) Fahnen an der Linie verstand man den Ausdruck „Stamm-Assistent", denn als junger SR brauchte man sich so gut wie nie um die Trainerbänke oder den Mann an der Seite zu kümmern - er half in vielen brenzligen Situationen, bevor man sie wahr nahm. Nicht nur als Stamm-Assistent, sondern auch als respektierter Beobachter ging er den eigenen, seinen geraden Weg. Wie viele andere auch, habe ich von ihm das berühmte „Schau mal, ob sie spielen wollen", gelernt - ein Leitsatz, der nie unmodern werden wird und der jedem SR ins Stammbuch geschrieben gehört. Auch das moderne SR- und Beobachter-Wesen ging nicht spurlos an ihm vorüber. Noch intensiver als in seiner aktiven Zeit stürzte er sich als Beobachter in die Regelkunde - auch hier konnte man ihm nichts vormachen. Er biederte sich nie an, war stets bescheiden, ging aber keiner Konfrontation aus dem Weg, wenn es notwendig war. Er war der Typus des Wieners, den es kaum mehr gibt und den wir nur aus den Liedern eines Helmut Qualtinger oder Karl Bronner erahnen können. Hart (auch zu sich selbst), aber herzlich - seine karge (restliche) Freizeit gehörte seiner Familie und dem Garten. Urplötzlich und still hast Du uns verlassen, so wie Du es Dir gewünscht hast. Was uns bleibt, sind wunderschöne Erinnerungen - Dein Einsatz, Deine Geradlinigkeit, Standfestigkeit, aber auch Deine Bescheidenheit werden uns immer Vorbild bleiben. In Ehrfurcht und Dankbarkeit verneigen wir uns vor einem wundervollen Menschen und wahren Sportsfreund, der viel für unsere Gemeinschaft geleistet hat.
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